Der Immobilienmarkt bleibt in Bewegung. 2024 war ein herausforderndes, aber zugleich auch chancenreiches Jahr für Immobilienbesitzer, Investoren und private Käufer und Verkäufer. Apostolos Bibudis, Managing Director von iad Deutschland, wirft einen Blick zurück auf die Entwicklungen und zeigt, was 2025 zu erwarten ist.
Herausforderungen und Chancen des Immobilienmarktes 2024
1. Zinsniveau und Inflation: Ein Jahr der Stabilisierung
Der Übergang von 2023 zu 2024 brachte ein leicht sinkendes Zinsniveau1 und eine abflauende Inflation.2,3 Während diese Entwicklungen eine wichtige Grundlage für mehr Kaufkraft bildeten, blieb der Markt dennoch herausfordernd: Es herrscht ein eklatanter Bestandsmangel, der zu steigenden Preisen führt.
« Die Preisspirale, die durch die Niedrigzinsphase in den vergangenen Jahren in Gang gesetzt wurde, hat dazu geführt, dass sich viele Interessenten den Kauf schlicht nicht mehr leisten können, » so Apostolos Bibudis.
Für die, die es sich leisten konnten und wollten, ergaben sich jedoch Chancen: Die Kaufbereitschaft war zwar gering, doch das bot Schnäppchenjägern die Möglichkeit, zuzuschlagen.
2. Unsicherheit durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG)
Der fehlende rote Faden in der Gesetzgebung sorgte 2024 für Investitionsstau. Viele Immobilienbesitzer verharrten in Zurückhaltung, da sie nicht wussten, wie sie ihre Objekte energetisch sanieren sollen.
„Planungssicherheit ist ein zentraler Faktor – für private wie gewerbliche Eigentümer“, betont Bibudis.
3. Neubaukrise: Ziele der Bundesregierung verfehlt
Der Wohnraummangel verschärfte sich 2024 weiter. Das Ziel der Bundesregierung, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu schaffen4, wurde klar verfehlt. Eine Umfrage des GdW Bundesverbandes zeigt: Rund 38 Prozent der Neubaupläne werden bis 2025 nicht realisiert. Hohe Baukosten, gestiegene Rohstoffpreise und zu strikte Regulierungen blockieren den Fortschritt.5
« Moderner und bezahlbarer Wohnraum bleibt erst einmal Mangelware », resümiert Bibudis.
Marktperformance 2024: Gewinner und Verlierer
1. Mietmarkt: Stabiler Aufwärtstrend
Die Kaufzurückhaltung vieler Interessenten führte zu einem Anstieg der Mietnachfrage. Haushalte mit weniger Personen, die größere Flächen bevorzugen, sorgten für eine zusätzliche Absorption von Mietwohnungen.
„Viele Menschen bleiben mangels Alternativen im Mietmarkt – das treibt die Preise stabil nach oben,“ erklärt Bibudis.
2. Gewerbeimmobilien: Chancen für Investoren
Gewerbeimmobilien, die vielfältige Nutzungsmöglichkeiten wie Büros, Läden oder Lagerhallen bieten, sind eine attraktive Kapitalanlage mit potenziell hohen Renditen und Steuervorteilen, jedoch auch risikobehaftet, wie jüngste Entwicklungen im Büroinvestmentmarkt zeigen.6
Obwohl nicht das Hauptfeld von iad, zeigt der Bereich Gewerbeimmobilien je nach Branche und Region interessante Wachstumschancen. Einige Berater von iad Deutschland haben sich hier erfolgreich positioniert.
3. Luxusimmobilien: Stabil und gefragt
Das Luxussegment zeigt sich krisenresistent. In den Ballungsgebieten rückt iad Deutschland diesem Segment zunehmend näher.
„Luxusimmobilien haben ihre konstante Nachfrage bewahrt und werden dies auch weiterhin tun,“ so Bibudis.
Trends 2025: Was können wir erwarten?
1. Konsolidierung des Marktes
Das Jahr 2025 wird voraussichtlich ein weiteres Konsolidierungsjahr. Die Zinsen bewegen sich aktuell moderat bei rund 3 bis 3,5Prozent. Während sich der Markt stabilisiert, dürften Neuwahlen und neue Regulierungen den Markt weiter beeinflussen.
2. Nachhaltigkeit: Ein Schlüsselfaktor bei Neubauten und Sanierungen
Energetische Sanierungen bleiben im Fokus. Technologische Neuerungen und intelligente Lösungen sind gefragt, um Energieeffizienz zu steigern.
« Es braucht klare staatliche Vorgaben und planbare Förderungen, um Eigentümern die notwendige Sicherheit zu bieten, » betont Bibudis.
3. Veränderte Erwartungen der Käufer und Mieter
Der Trend zur Flächenknappheit in den Innenstädten verlagert sich zunehmend in die Peripherie. Familien und Kaufwillige suchen dort, wo Infrastruktur vorhanden und die Preise noch erschwinglich sind. Randgebiete der Ballungszentren profitieren von dieser Entwicklung.
Prognosen für die Preisentwicklung und Marktaktivität 2025
Apostolos Bibudis erwartet, dass die Preise in bestimmten Segmenten moderat steigen werden, besonders bei Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern. Der weiterhin geringe Bestand an Immobilien sorgt dafür, dass Angebot und Nachfrage letztlich einen Preisanstieg verursachen.
Für viele wird die Miete auch 2025 die einzige realistische Option bleiben. Geopolitische Unsicherheiten werden voraussichtlich eine entscheidende Rolle spielen.
Fazit
2024 war ein Jahr der Herausforderungen und der selektiven Chancen. 2025 wird der Immobilienmarkt weiter von den politischen Rahmenbedingungen und der Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum geprägt sein. Apostolos Bibudis bleibt optimistisch:
„Der Markt wird sich konsolidieren, und sowohl segment- als auch standortabhängig werden weiterhin attraktive Chancen bestehen – sowohl für Käufer, Investoren als auch Verkäufer.“
Der Ausblick zeigt: Wer sich gut informiert und die Trends kennt, wird auch in 2025 erfolgreich agieren können.
Quellen:
1 Statista (2025): Entwicklung der Bauzinsen in Deutschland von Januar 2011 bis Februar 2025. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1347565/umfrage/entwicklung-der-bauzinsen-in-deutschland/ (abgerufen 01/2025)
2 Statistisches Bundesamt: Entwicklung der Bauzinsen in Deutschland von Januar 2011 bis Februar 2025. https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Verbraucherpreisindex/_inhalt.html (abgerufen 01/2025)
3 Statista (2025): Inflationsrate in Deutschland von Januar 2023 bis Januar 2025. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1045/umfrage/inflationsrate-in-deutschland-veraenderung-des-verbraucherpreisindexes-zum-vorjahresmonat/ (abgerufen 01/2025)
4 Die Bundesregierung (2022): Mehr bezahlbare und klimagerechte Wohnungen schaffen. https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/wohnungsbau-bundesregierung-2006224 (abgerufen 01/2025)
5 Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. (2025): Baukonjunkturelle Lage: Weiterer Umsatzrückgang für 2025 erwartet. https://www.bauindustrie.de/zahlen-fakten/publikationen/brancheninfo-bau/baukonjunkturelle-lage (abgerufen 01/2025)
6 Statista (2024): Statistiken zu Gewerbeimmobilien. https://de.statista.com/themen/2317/gewerbeimmobilien/#topicOverview (abgerufen 01/2025)
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